Innerlich als Tee verwendet stellt dieses Heilkraut ein wirkungsvolles harntreibendes Mittel dar. Das Zinnkraut oder der Acker-Schachtelhalm ist reich an Mineralstoffen, vor allem an Kieselsäure. Dieser Inhaltsstoff stärkt das Bindegewebe und verhindert Blutungen. Zinnkrauttee wirkt entgiftend und fördert die Harnausscheidung. Er unterstützt großartig bei Wassersucht, Bronchitis, Lungenleiden, Rheuma, Gicht, Nieren- und Blasenbeschwerden. Damit sich die Kieselsäure gut lösen kann, wird der Tee kalt angesetzt. Man nimmt 2 Teelöffel zerkleinertes Kraut für 1/4 l kaltes Wasser und lässt dies 3 Stunden stehen, kocht dann kurz auf und seiht den Tee nach 10 Minuten ab. Davon trinkt man täglich 2 bis 3 Schalen. Äußerlich kann man den Tee auch zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündungen, Halsschmerzen und Rachenkatarrh verwenden. Teil- oder Sitzbäder sind bei schwer heilenden Wunden, Furunkeln und anderen Hauterkrankungen, bei Hämorrhoiden, Rheuma, Ischias sowie bei Nieren- und Blasenleiden zu empfehlen. Das Zinnkraut ist ein interessantes Gewächs. Im März oder April erscheinen vorerst nur bräunliche Sprossentriebe mit endständigen Sporenähren. Wochen später treibt ein bis zu 30 Zentimeter hoher, grüner unfruchtbarer Trieb mit quirligen Seitenästen, die etagenartig am hohlen Grundstängel angeordnet sind. Die grünen Sprosse der ganzen Pflanze können von Sommer bis Herbst gesammelt und im zugigen Schatten getrocknet werden. Das Zinnkraut wird dann klein geschnitten und in gut verschlossenen Behältern gelagert. Zinnkraut-Jauche tut unseren Pflanzen gut. Man setzt 1 kg frisches oder 1/4 kg getrocknetes Zinnkraut in zehn Liter Wasser an. Da die Jauche schon bald nach dem Ansatz zu gären beginnt und hochschäumt, darf aber der Behälter nicht ganz mit Wasser angefüllt werden. Ein mindestens handbreiter Rand soll frei bleiben. Weiters die Brühe täglich einmal mit einem Stock umrühren. Streuen Sie ab und zu eine Handvoll Steinmehl auf die Oberfläche, dadurch werden dei Gerüche gebunden. Nach wenigen Tagen hört die Jauche zu schäumen auf, sie beruhigt sich. Je nach Witterung findet man nach zwei bis drei Wochen eine verhältnismäßig braune Flüssigkeit vor. Die Pflanzenreste haben sich am Boden abgesetzt. Diese werden auf den Komposthaufen gebracht. Nun ist die Zinnkraut-Jauche gebrauchsfertig. Sie wird im Mischverhältnis 1 : 10 verdünnt und in den Wurzelbereich der Pflanze gegossen. Zinnkraut ist unsere kiesesläurehältigste Pflanze. Gerade durch ihren hohen Mineralsalz-Anteil entfaltet diese Jauche über den Pflanzenwurzeln ihre stärkende Wirkung.
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Zinnkraut
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